Ein Highlight für kulinarisch veranlagte Maschinenbauer*innen ist wohl die Berechnung der Garzeit eines Truthahns in WTP bei Prof. Polifke (Garzeit skaliert mit Gewicht^(2/3)).
Rhett Allain, Physikprofessor an der Southeastern Louisiana University, hatte auch Heißhunger auf einen gebratenen Truthahn. Seine Kochmethode erinnert jedoch eher an Felix Baumgartner: aus welcher Höhe muss man einen gefrorenen Truthahn fallen lassen, damit er bei seiner Ankunft gar ist? Mit ein paar Vereinfachungen (so ist der Truthahn kugelförmig mit einem Durchmesser von 30 cm) kommt er auf einen Höhe von 142 km. Wenn man sich die Enttauen, also die Phasenumwandlung von fest zu flüssig, sparen will, reichen 72 km.
Einen anderen Ansatz zum Braten eines Truthahn mit potentieller Energie stellten R.C. Gimmi und Gloria J. Browne im Journal of Irreproducible Results vor: Anstatt besonders hoch gehen zu müssen wurde angeblich in einer experimentellen Arbeit ermittelt, wie oft ein Truthahn aus dem 10. Stock geworfen werden muss, damit er durch ist. Nach sechs Stunden musste das Experiment jedoch unterbrochen werden, da die Bananen für den fleißigen HiWi, der den Truthahn immer wieder nach oben brachte, ausgingen. Anhand der bereits ermittelten Daten wurde jedoch schlussgefolgert, das mit dieser Methode die Garzeit von Truthahn 46 Stunden beträgt.
Derselbe Rhett Allain von vorhin hat auch ausgerechnet, wie viele Schläge mit der Hand es braucht, um ein Huhn zu backen. Wieder mit ein paar Annahmen kommt er auf ein Ergebnis von 491 000 Klatschen. Aber Achtung: Allain geht davon aus, dass die Wärme, die durch die Schläge entsteht, sich gleichermaßen zwischen Huhn und Hand verteilt! Die Hand wird also mitgebacken. Wenn hier wer Bock auf die experimentelle Bestätigung dieses Ergebnis hat: holt euch ein paar Freund*innen dazu, damit euch nicht zu warm wird.
Der Youtuber Louis Weisz hat dies übrigens tatsächlich ausprobiert: das Huhn wurde dafür in eine Aerogel-Isolierung verpackt, um Wärmeverluste zu vermeiden. Nach acht Stunden und 135 000 Schlägen hat er sein Ziel erreicht. Gleich im Anschluss hat Louis‘ sogenannter „Meatslapper 9001“ auch noch ein Steak medium rare „gebraten“.
Es gibt auch noch weitere Berechnungen auf Internet zu finden, die Anzahl an benötigen Schlägen unterscheidet sich teils erheblich. Dies ist auf die unterschiedlichen Endtemperaturen des Huhns zurückzuführen.
Sollte gegen den Hunger ein Ei reichen hat Prof. Marburg die Lösung: Ein Ei wird gar, wenn es für eine eine Viertelstunde lang dem Lärm, also der abgestrahlten Schallleistung der Triebwerke einer startenden Concorde ausgesetzt ist.
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