Wie geht eigentlich Hochschulpolitik? – Der Fachschaftenrat

Hochschulpolitik klingt für viele langweilig und abgedroschen. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Die Hochschulpolitik ist sehr vielfältig, es gibt schier unendlich viele Möglichkeiten, sich einzubringen und fast für alles ein Gremium, in dem wir (und auch du!) als studentische Vertreter:innen viel erreichen können. In dieser Reihe möchten wir uns pro Ausgabe eines dieser Gremien widmen und euch einen Einblick geben in die unterschiedlichen Bereiche der Hochschulpolitik (liebevoll auch HoPo genannt), die Themen, die dort in der Regel besprochen werden und vieles mehr. Dieses Mal möchten wir uns dem mit Abstand größten studentischen Gremium widmen, dem Fachschaftenrat.  

Der Fachschaftenrat (kurz: FSR) ist nicht nur das größte, sondern auch das höchste studentische Gremium an der TUM, es vertritt also alle Studierende aller Fakultäten. Der FSR tagt immer donnerstags 18:30, meist im Dreiwochenrhythmus. Momentan findet die Sitzung natürlich online statt, aber sonst wird meistens am Stammgelände getagt, wobei einmal pro Semester auch die Campus Garching und Freising besucht wurden. Die Sitzungen sind grundsätzlich hochschulöffentlich, die Termine werden auf der Website der Studentischen Vertretung (kurz: SV) bekanntgegeben.  

Wer sitzt im FSR? 

Im FSR sitzen im Allgemeinen die Vorsitzenden, die stimmberechtigten Delegierten, die vom FSR gewählten Referent:innen und Beauftragten und Gäste.  

Zu Beginn eines jeden Amtsjahres (zum Wintersemester) konstituiert sich der FSR neu und wählt drei Vorsitzende, diesen fallen drei unterschiedliche Geschäftsbereiche zu. Diese sind der Geschäftsbereich Hochschulpolitik, der Geschäftsbereich internes Management und Teambuilding und der Geschäftsbereich Parlamentsmanagement.  

Die an jeder Fakultät bei der Hochschulwahl gewählten Studierendenvertreter:innen entsenden aus ihrer Mitte Delegierte, die dann die Stimmen der Fakultät im FSR führen. Die Anzahl der Stimmen pro Fakultät ist dabei abhängig von der Anzahl der Studierenden der Fakultät, wobei jede Fakultät mindestens zwei Stimmen hat. Die Fachschaft Maschinenwesen führt 4 Stimmen im FSR.  

Die Referent:innen und Beauftragte der SV werden ebenfalls zu Beginn des Amtsjahres gewählt und bilden die SV. Sie sind häufig an den Sitzungen anwesend und berichten von ihrer Arbeit.  

So sieht eine typische FSR-Sitzung aus. Mittlerweile ist sie aber auch digital.

Wie läuft so ein FSR eigentlich ab?  

Zu jeder Sitzung gibt es natürlich eine Tagesordnung die immer ungefähr so aussieht:  

Top 1, Formalia  

Hier wird die Beschlussfähigkeit festgestellt, die Tagesordnung beschlossen und Protokolle vergangener Sitzungen werden beschlossen.  

Top 2, Berichte  

Hier berichten der Vorsitz und bei Bedarf auch die anderen Amtsträger von ihrer Arbeit, dabei bekommt man nicht nur spannende Einblicke in die Arbeit der SV, sondern auch in die aktuellen Geschehnisse an der gesamten Uni.  

Top 3, (meistens Akkreditierungen von Hochschulgruppen)  

An unserer Uni gibt es eine große Vielfalt von Hochschulgruppen, in denen gemeinsam Raketen gebaut werden, Karrieremessen abgehalten werden, kulturelle Vermittlungsarbeit geleistet wird und vieles mehr. Auf Antrag akkreditieren wir diese Gruppen offiziell, damit sie sich z.B. Räume in der Uni buchen können, um Veranstaltungen abzuhalten. Dabei achten wir darauf, dass die Gruppen einige Kriterien erfüllen, z.B. dass die verfolgten Ziele gemeinnützig sind und allen Studierenden offenstehen. 

Top 4, Entlastungen  

Am Ende ihrer Amtszeit stellen die gewählten Referent:innen und Beauftragte ihre Arbeit in einem Entlastungsantrag vor.  Befindet der FSR, dass sie ihre Aufgaben ordentlich verrichtet haben, werden sie entlastet.    

Top 5, Wahlen  

Hier wählen wir die Referent:innen und Beauftragten der SV, aber entsenden auch Vertreter*innen in viele andere überfakultäre oder überuniversitäre Gremien.  

Top 6, Anträge  

Einen Antrag können alle Studierende der TUM einen Antrag stellen. Meistens geht es in den Anträgen um Geld, eine Fachschaft möchte neue Computer kaufen, oder die SV möchte neue Technik für die Festivals kaufen. Es kann aber auch sein, dass wir hier Stellungnahmen verabschieden, in denen wir zu aktuellen hochschulpolitischen Themen Stellung beziehen.  

Was wird im FSR entschieden und warum sollte mich das interessieren? 

Im FSR werden sehr viele unterschiedliche Themen behandelt, die alle hier aufzuzählen würde definitiv den Rahmen sprengen. Fest steht aber, dass der FSR der Dreh- und Angelpunkt für alle aktuellen Entwicklungen an der Uni ist und wir uns an jeder Stelle einbringen, um die Interessen der größten Statusgruppe an der Uni, der Studierenden zu vertreten. Wie wollen wir Prüfungen im Corona-Semester durchführen? Welche Formate in der Online-Lehre sind sinnvoll? Können wir die Studienfortschrittskontrolle aussetzen, wie können wir die Studierende sonst in Zeiten von Corona unterstützen? Fragen wie diese sind zurzeit Themen, die uns bestätigen. Im FSR laufen die neusten Infos aus der ganzen Uni zusammen, aus dem Senat, aus dem Vorstand Lehre und allen weiteren wichtigen Gremien in denen heute entschieden wird, wie die Uni von morgen aussieht. Aber auch über die TUM hinaus sind wir vernetzt und vertreten, zum Beispiel in der LandesAstenKonferenz Bayern (kurz: LAK) oder der EuroTech Universities Alliance, einem Zusammenschluss führender europäischer TUs.  
  

An wen kann ich mich wenden, wenn ich noch Fragen habe?   

Die aktuellen Vertreter für die Fakultät Maschinenwesen sind Lorenz Bayerlein und Max Popp. Die beiden sind immer dankbar für euer Feedback oder auch Fragen. Ihr könnt sie erreichen unter mpopp@fsmb-ikom.de und lbayerlein@fsmb-ikom.de .  

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