„Was für ein Unfug!“, sagten viele laute Stimmen, wenn es um das Thema Gendern ging. Noch letzten Sommer war gendergerechte Sprache ein Thema, für das sich vorwiegend einzelne Leute eingesetzt und sensibilisiert haben. Es gab viele Diskussionen – in den Medien, aber auch in Freundesgruppen und an Arbeitsplätzen. Was hat sich seit letztem Sommer verändert? Dieser Frage stellen wir uns am heutigen Weltfrauentag.
Es gibt einige Medien, die angefangen haben, Berichte und Nachrichten zu gendern. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Social-Media-Team der Tagessschau. Die Nachrichten auf Facebook und instagram werden mit dem Doppelpunkt gegendert. Das Social-Media-Team rtlaktuell auf instagram gendert mit dem Gendersternchen, wenn es keine genderneutralen Begriffe gibt. Auch funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, gendert alle Beiträge – und das nicht nur im Schriftlichen, sondern auch gesprochen. Die Seiten jetzt.de und ze.tt, das Onlinemagazin des Zeitverlags für junge Erwachsene, gendern mit Gendersternchen.
Aber auch an einzelnen Stellen tut sich was: Jo Schück, Moderator der ZDF-Sendung aspekte, gewöhnt sich langsam an die gesprochene Pause, die das Gendersternchen kennzeichnet. Petra Gester gendert die heute-Nachrichten. Auch im Deutschlandfunk Nova und Kultur hört man immer öfter das Gendersternchen. [1]
Ein anderes, aktuelles Beispiel ist die Integration von Tausenden weiblichen Bezeichnungen im Duden. Da wird es Schritt für Schritt nicht nur den Vermieter oder den Lehrer, sondern auch die Vermieterin und die Lehrerin geben. [2]
Nun soll sich auch an der TUM (bzw. an der Fakultät Maschinenwesen) intensiver mit dem Thema beschäftigt werden. Die Professor*innen und ihre Mitarbeitenden sind angehalten, Skripte zu überarbeiten und geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden oder zu gendern. Auch bezüglich der Verwendung von Beispielen und Bildern sind sie angehalten, stereotype Darstellungen zu reflektieren und zu diskriminierungsfreien, vielfaltssensiblen Darstellungen zu wechseln. Das Gleichstellungsbüro der Fakultät Maschinenwesen steht den Lehrenden und Studierenden mit Sprachleitfäden und einem Beratungsangebot unterstützend zur Seite.
Kennt ihr noch weitere Beispiele? Kommentiert sie gerne!
Unseren Artikel zum Thema Gendern vom letzten Sommer findet ihr hier.
[1] 2020: Das Jahr des Genderns in den Medien (genderleicht.de) (https://www.genderleicht.de/2020-das-jahr-des-genderns-in-den-medien/)
[2] Gendern: Online-Duden ändert Personenbezeichnungen | NDR.de – Kultur (https://www.ndr.de/kultur/Gendern-Online-Duden-aendert-Personenbezeichnungen,duden132.html)
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