Corona, Fahrräder, München statt Frankfurt, Open Space in der Innenstadt, nahezu ausschließlich elektrifizierte Fahrzeuge – anders aber besser?
Diese IAA ist anders. Teilweise weil sie das soll: sie soll die Leute für E-Mobilität begeistern, sie soll mehr als nur Autos zeigen. Aber sie ist auch anders – die neue IAA. Wo früher die Hallen in Frankfurt voll waren, gab es dieses Jahr weniger Aussteller. Aus Japan und Italien sind kaum Autos ausgestellt werden. Auch Frankreich war ohne Stellantis (u.a. Peugeot, Citröen, DS) unterrepräsentiert. Bleibt zu hoffen, dass nach Corona solche Ereignisse mehr Hersteller anziehen, denn Modelle wie der neue Fiat 500e könnten für große Begeisterungswellen sorgen.
Die deutschen Hersteller haben sich allerdings ins Zeug gelegt. Aufgrund des neuen Konzepts konnten VW und Mercedes mit gleich zwei großen Ständen jeweils in der Innenstadt und am Messegelände aufwarten. In Zeiten von Corona sicherlich keine schlechte Idee. Neben großen Präsentationsflächen gab es auch große Highlights für das deutsche Publikum: VW ID4, VW ID5 als Prototyp, VW ID Life als seriennahe Studie, VW Multivan auf Basis des MEB als Hybrid, Mercedes EQA, Mercedes EQB, Mercedes EQE und Mercedes EQS als 53 AMG. Für Highlights mit Verbrennungsmotor wie die neue C-Klasse, den neuen Golf und dem neuen Kia Sportage bleibt da nicht mehr viel Aufmerksamkeit übrig. Auch Audi und Porsche setzen den Fokus auf die Zukunft und damit die Elektromobilität. Porsche mit dem Taycan Cross Tourismo, Audi mit dem Q4 e-tron und dem e-tron GT RS. Neben Konzeptautos gab es also sehr viel sportliche Elektromobilität zum Anfassen und Erleben.
Porsche zeigte zudem eine Vision für den elektrischen Rennsport. Auch am Schaeffler-Stand war dies Thema. Hier war ein Fahrzeug der kommenden DTM electric ausgestellt. Der letztgenannte Rennwagen setzt dabei auf zwei Motoren an der Hinterachse. Schaeffler nutzt hierfür die jahrelange Erfahrung, welche zusammen mit Audi in der elektrischen Rennserie Formel E gesammelt wurde. Auch bei Audi rückten fulminante Highlights mit Verbrennungsmotor wie der Audi RS3 mit Torque Vectoring und dem legendären 2,5-Liter Fünfzylinderturbomotor in den Hintergrund.
Die Probefahrten im Rahmen der Messe fanden entsprechend auch ausnahmslos mit Plugin-Hybrid- und Elektrofahrzeugen statt. Auch e-Bikes in vielen Formen und Farben konnten auf der Messe getestet werden. Egal ob e-Mountainbike, e-Trekkingrad oder e-Lastenrad. Mehr Elektro, mehr interaktiv, mehr innovativ, mehr testen, mehr München, anders aber anders besser. Weniger Lärm, weniger Abgas und mehr Beschleunigung zeigt die urbane Zukunft ganz deutlich. Da stellt sich die Frage, ob es eine bessere Umgebung als München gibt?
0 Kommentare