Vision 2030

Vision und Sofortmaßrahmenprogramm des Umweltreferats

Hochschulen sind ein Ort des Wandels, der Zukunft. Das ist die Grundüberzeugung, die unsere Arbeit leitet. In den aktuellen Krisen, allen voran der Klimakatastrophe mit ihren ökologischen, aber auch ökonomisch und sozial existenziellen Herausforderungen, sollten Hochschulen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und zu Vorreitenden der sozial-ökologischen Transformation werden. Sie können durch nachhaltige Forschung Lösungsansätze entwickeln und mit Veränderungen im Betrieb zu Vorbildern der Transformation werden. Insbesondere bilden sie jedoch die Verantwortungsträgerinnen der Zukunft aus, die eine essenzielle Rolle als Multiplikatorinnen eines nachhaltigen Handelns einnehmen.

Vor diesem Hintergrund haben wir vor mehr als einem Jahr die Vision 2030 formuliert. Sie fasst unsere Vorstellung einer nachhaltigen Universität zusammen und soll einerseits unsere Arbeit inspirieren, andererseits auch der TUM als Vorbild dienen. Wir denken, eine zukunftsfähige Universität muss in ihren Kerndisziplinen ­– Lehre und Forschung – Nachhaltigkeit als übergreifende Dimension verstehen. Nachhaltigkeit muss in allen Studiengängen behandelt werden, nicht nur als separates Thema, sondern durch fortgebildete Lehrende in jedem Fachgebiet. Mithilfe interdisziplinärer Veranstaltungen kann Nachhaltigkeit fachübergreifend verstanden und neue Lösungswege gefunden werden. Innovative Forschung sollte ebenfalls finanziell gefördert werden: Mithilfe von Sustainable Living Labs werden nachhaltige Projekte am Campus sichtbar, partizipativ können so neue Konzepte vor Ort erprobt werden. Insgesamt sollte der Campus zu einem Labor für neue Technologien werden und diese vorbildhaft sichtbarmachen – die Universität sollte auch im Bereich klimaneutraler Energieerzeugung vorangehen. Die partizipativ gestalteten Campus mit Innen- und Außenbegrünung und Biodiversitätsflächen sollten zum Aufenthalt einladen sowie dem Heat Island Effect entgegenwirken.

Uref-Projekte

Mit unseren eigenen Projekten arbeiten wir an der Realisierung dieser Vision. Zum Beispiel sensibilisieren wir seit 37 Jahren mit unserer interdisziplinären „Ringvorlesung Umwelt“ für Nachhaltigkeitsthemen, das Urban-Gardening-Projekt „Plant a Seed“ bietet Raum für Forschung am Campus. Im Rahmen unseres Projekts „Grüne Mensa“ stehen wir im Austausch mit dem Studentenwerk und arbeiten daran, die Mensa nachhaltiger zu machen. Aktuell versuchen wir auch, in Garching eine studentische Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt zu eröffnen, um Studierenden die Fahrradmobilität zu erleichtern.

Diese Aktivitäten können allerdings nur einen sehr kleinen Beitrag zur Transformation unserer Universität beitragen und strukturelle Änderungen auf Ebene der Universität sind nötig. Wir freuen uns deshalb auf die Veröffentlichung der TUM Sustainable Futures Strategy 2030 am 27. Oktober am Sustainability Day (save the date!). Sie wurde vom Sustainability Office unter Einbeziehung aller Statusgruppen während der zwei vergangenen Jahre entwickelt und soll die nachhaltige Transformation unserer Universität beschleunigen. Als Studentische Vertretung konnten wir an der Entwicklung teilhaben und die Stimme der Studierenden in einer Umfrage sowie mehreren Workshops einbringen, auch unsere Vision 2030 ist in die Strategie eingeflossen. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die Strategie ihren Effekt entfalten wird. Dies kann aber nur gelingen, wenn sie schnell umgesetzt und mit den dafür nötigen Ressourcen ausgestattet wird. Um auf diesen Umstand nochmals dezidiert hinzuweisen, haben wir vor kurzem ein Sofortmaßnahmenpapier zu den aus unserer Sicht wichtigsten strukturellen Änderungen veröffentlicht, das ihr im Folgenden lesen könnt.

Urgent Measures for Sustainability at TUM

The year 2030 is less than 8 years away. One year ago, we published our Vision 2030, which summarizes our picture of a sustainable university. Now, TUM has nearly finished its Sustainable Futures Strategy 2030, with the hope of speeding up the sustainable transformation of our university. However, having been part of the development of this strategy, we feel the urge to emphasize: For the strategy to reach its full power in fostering real, fast, and sustainable change, the structural entrenchment of sustainability is inevitable. Especially considering the relatively short time frame that is left for the implementation of ambitious goals, we want to stress the importance of sufficient budget and employees – otherwise, the strategy will just remain effectless.

Based on our Vision 2030, we summarize here the most important points concerning structural improvements in order to make TUM fit for the challenges to come.

1. Sustainability Sounding Board

The Sustainability Sounding Board acts as a participative advisory body on the university’s sustainability transformation. Composed of all status groups (professors, students, administration, …), it is to be involved in the further development of the strategy and reporting processes, as well as in decisions that set the direction of sustainability actions at TUM.

2. Strengthening of the Sustainability Office

The Sustainability Office takes a key role in the sustainable transformation of our university. For a holistic approach that allows the office to organize and monitor the implementation of the TUM Sustainable Futures Strategy 2030, the capacities need to be drastically increased. We imagine specific management positions for the fields central communications, teaching, research, mobility, Green Offices and reporting.

3. Green Offices

Green offices provide a first contact point for students and university staff regarding sustainability and act on a local level, for example by supporting or launching projects and keeping contact to administration. For the expansion to the two biggest campuses Garching and Munich, a Green Office manager as staff of the Sustainability Office is necessary.

4. Executive Vice President Sustainability

Sustainability must be a “matter for the boss” and hence it needs to be represented in the presidium by a Vice President specifically responsible for this topic. This is not only a communicative signal but is also necessary for a quick progress towards sustainability.

5. Sustainability representatives for each school

Sustainability representatives act as a contact point for sustainability at their school. They are closely connected to the Sustainability Sounding Board, where they represent their unit, share the latest happenings, and gather information about sustainability actions or practices from other participants to later distribute at their own school.

6. Strategy to reach CO2 neutrality until 2028

TUM, as a leading university, should act as a role model in the transformation to a carbon neutral world. This also means implementing scientific findings and developing a strategy to reach climate neutrality until 2028.

7. Capacity increase of building management

A sustainable campus should consider the ecosystem it is embedded in, allow for participation in its design and invite everyone to stay. Research projects and findings should be implemented on campus. To tackle the new challenges, a capacity increase in building management is necessary.

8. Sustainable Living Labs

Sustainable Living Labs can be defined as the opportunity for faculty, staff, students, and researchers to address sustainability challenges through research on their own campuses on a local level while trying to solve them on a global scale. An increase in funding is needed to unlock the full potential, as seen at universities like MIT or TU Delft.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fachschaft Kompakt (02/2023)

Fachschaft Kompakt (02/2023)

Leitung Liebe Kommiliton*innen, Langsam ist so richtig Sommer und wir hoffen, ihr könnt das warme Wetter trotz der anstehenden Prüfungszeit genießen. Wir haben Anfang Juni einen Wiki-Tag organisiert, an dem wir unser FSMB-Wiki überarbeitet haben. Anfang Juli haben wir...

Prickelnde Logistik bei Coca-Cola

Prickelnde Logistik bei Coca-Cola

Bericht einer Exkursion zum Coca-Cola-Abfüllbetrieb in Fürstenfeldbruck Mitte März 2023 organisierte der Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik den 30. Deutschen Materialfluss-Kongress (MFK) am Campus Garching. Im Rahmen des Young Engineer Program des MFK...

Newsletter!

3 x im Semester schicken wir euch ein Update über die neuesten Artikel und einen Ausblick auf die kommenden! Meldet euch für den Newsletter an, um keine Reisswolfausgabe zu verpassen!